Hochschulsportgruppe Taekwondo am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) |
Was ist Taekwondo?
[-Der folgende Text ist von Wikipedia übernommen und wurde stark gekürzt, leicht ergänzt und prägnanter formuliert. Als solcher steht er wieder unter der GNU Free Documentation License.-] Begriff und InhaltTaekwondo (auch Tae-Kwon-Do) ist ein koreanischer Kampfsport und steht für Fuß (Tae), Faust (Kwon) und Weg / Entwicklung (Do, hier ist der Weg des Geistes gemeint). Obwohl Taekwondo für den laienhaften Betrachter große Ähnlichkeiten mit anderen asiatischen Kampfsportarten aufweist, unterscheidet es sich in einigen wesentlichen Punkten von diesen. So ist die Taekwondo-Technik sehr auf Schnelligkeit und Dynamik ausgelegt, was nicht zuletzt durch den Wettkampf bedingt ist. Im Taekwondo dominieren Fußtechniken deutlicher als in vergleichbaren Kampfsportarten. Der Begriff Taekwondo tauchte erstmals 1955 auf und wurde von General Choi Hong-hi (ITF) entwickelt. Weltweit gibt es zwei Taekwondo-Stile (ITF und WT), die sich hauptsächlich in der Formausübung und im sportlichen Kampf unterscheiden. Taekwondo entwickelte sich während der japanischen Besatzung in Korea und wurde durch das japanische Karate mit beeinflusst. Natürlich gab es lange vor der Einführung des Karate waffenlose Kampfkünste in mehr oder weniger systematischer Form in Korea. Ihr ursächlicher Einfluss auf die spätere Kampfart Taekwondo darf aber mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Erst später, als sich verschiedene Taekwondo-Unterstile heraus zu kristallisieren begannen, wurden einige Elemente im Nachhinein hinzu ergänzt, wie etwa das im Taekgyeon entsprechend vorhandene Verbot des olympischen Wettkampfsystems, mit der Faust den Kopf zu treffen. Das Wort Taekwondo setzt sich aus den folgenden drei sinokoreanischen Silben zusammen:
Taekwondo als moderner Sport unterteilt sich heute in die einzelnen Disziplinen:
Durch kontinuierliches Training und bewusste Ausübung dieser Disziplinen sollen die Taekwondoins, so werden alle Taekwondo-Betreibenden genannt, ihren Geist schulen. General Choi Hong-hi, der Begründer des ursprünglichen Taekwondos, hat dies in fünf zu erreichenden Zielen zusammengefasst, die als Grundsätze des Taekwondo gelten:
Verbände und OrganisationenAllgemeinTaekwondo ist sowohl national als auch international in sehr viele Verbände zersplittert; es lassen sich allerdings zwei dominante Organisationen identifizieren: die beiden Weltverbände ITF (International Taekwon-Do Federation, gegründet im Jahr 1966) und WT (World Taekwondo, gegründet 1973, ehemals WTF - World Taekwondo Federation). In Deutschland ist die DTU Deutsche Taekwondo Union e.V. dem Weltverband WT angegliedert. Die DTU ist dem Deutschen Sportbund und dem Nationalen Olympischen Komitee angegliedert und somit offizieller Taekwondo-Verband in Deutschland. Darüber hinaus gibt es viele unabhängige Schulen, die sich mehr oder weniger an die Verbandsstile anlehnen oder sich am "traditionellen" Taekwondo-Stil orientieren, wie er ursprünglich von General Choi Hong-hi in den 1950er und 1960er Jahren entwickelt wurde. Ein Beispiel hierfür ist das Traditionelle Taekwondo nach Kwon Jae-hwa, welches sich deutlich von dem "modernen" Taekwondo der DTU, ITF und WT unterscheidet, vor allem durch den Verzicht auf Schutzausrüstung beim Wettkampf. Es wird kontaktloser Kampf praktiziert, Schläge und Tritte werden kurz vor dem Gegner abgestoppt. Die zwei größten Verbände: ITF und WTDie WT hat ihren Sitz in Seoul (Südkorea), der Gründer ist Kim Un-Yong. Sie wurde 1973 als Reaktion auf die Emigration von General Choi und die parallel stattfindende Verlegung der ITF-Zentrale gegründet. Begründung dafür war, dass Taekwondo als koreanischer Nationalsport seinen Zentralsitz unbedingt in Korea haben sollte. Unter dem Dach der WT findet das Olympische Taekwondo statt, daher ist eine Teilnahme an den Olympischen Spielen nur als Angehöriger der WT möglich. GrundlagenBekleidungDer Kampfanzug (Dobok) ist ein Anzug aus leichtem, weiß gebleichtem Leinen, der aus Jacke, Hose und Gürtel (Ty) besteht. Zur Grundbekleidung kommen ggf. noch Schutzausrüstungen für den Wettkampf hinzu. Jegliche Form von Schmuck (Ringe, Hals-/Fußkettchen, Armbänder/Uhren und große Ohrringe) muss wegen der Verletzungsgefahr vor dem Training abgelegt werden. Die Füße bleiben unbekleidet. Ausnahmen gibt es für Sportler mit Fußverletzungen oder ähnlichem, bei Bedarf sollte man den Lehrer fragen. Spezielle Taekwondo-Schuhe gibt es zwar, doch sollten diese nur zu speziellen Anlässen (Vorführungen oder Training im Freien) getragen werden. Im Taekwondo hat der weiße Dobok sowie der weiße Gürtel auch symbolischen Charakter. Die Farbe Weiß ist rein und kann noch leicht alle anderen Farben annehmen. Sie ist wie ein noch unbeschriebenes Blatt, völlig leer. Ein Schüler im weißen Tobok ist vergleichbar mit einem noch leeren Glas, in das langsam neues Wissen der Meister eingegossen wird. Der Schüler sollte dieses Wissen und Können "aufsaugen", verarbeiten, um es dann erfolgreich in die Tat umzusetzen. Unabhängig von dieser Bedeutung entstand der weiße Trainingsanzug wohl ganz pragmatisch aus der Tatsache, dass Farbstoffe früher sehr teuer waren. Der Farbe der Gürtel liegt ebenfalls eine Symbolik zugrunde.
Gürtel und GraduierungssystemErwähnt werden soll hier als Erstes, dass die Erkennung des Ranges nicht der Hauptgrund ist, dass beim Taekwondo Gürtel getragen werden. Viel wichtiger ist, dass 3 Fingerbreiten unter dem Bauchnabel das oft in der asiatischen Philosophie genannte Zentrum liegt, das für die Entstehung der Lebenskraft (Chi) verantwortlich ist. Zu Beginn des modernen Taekwondo gab es nur vier Gürtelfarben: weiß, blau, rot und schwarz, die Farben der Koreanischen Flagge. Diese wurden mittlerweile ergänzt durch gelb, grün und braun. Das moderne Graduierungssystem dient vor allem dazu, den Trainings- und Wissensstand zu repräsentieren. Die Aufstellung beim Taekwondo-Training wird aus praktischen Gründen im Block nach Gürtelfarben geordnet vorgenommen: rechts vorne steht der höchstgraduierte, links hinten der niedrigste Grad. Die Gürtelgrade sind unterteilt in Schülerklasse (Kup, Zählung abwärts) und Meisterklasse (Dan bzw Poom, Zählung aufwärts).
Gürtelprüfungen finden meist nach festgelegten Schemata (Prüfungsordnung) statt und werden von Meistergraden abgenommen. Sie beinhalten Theoriewissen, Formenlauf und Demonstration von Techniken (abgesprochener Kampf, Freikampf, Bruchtests). Verhalten als Taekwondo-SportlerTaekwondo hat gewaltiges Potenzial, mit einer kleinen Unaufmerksamkeit kann man sich und andere verletzen. Der Lehrer ist für den geordneten Ablauf der Übungsstunde verantwortlich. Er kann aber nicht für lauter Einzelpersonen sorgen, die sich nicht an die Regeln halten. Deshalb müssen den Anweisungen des Lehrers unbedingt Folge geleistet werden, dazu gehört auch, dass man dem Lehrer seine volle Aufmerksamkeit schenkt. RegelnJe nach Stilrichtung, Schule oder Großmeister gibt es unterschiedlich strikte, strenge oder verbindliche Ansprüche und Anforderungen an das Benehmen oder das Verhalten der Taekwondoins während einer Trainingseinheit. Je traditioneller Taekwondo ausgeübt wird, desto strenger sind diese Regeln gefasst und desto genauer wird auch auf ihre Einhaltung geachtet. Einige Regeln gelten jedoch grundsätzlich für das Taekwondo und werden nachfolgend aufgelistet:
Zeremoniell und RespektRespekt und Formwahrung ist gerade in Asien selbstverständlicher Inhalt des täglichen Lebens. So auch beim Taekwondo. Ein hervorstechendes Merkmal dieses Zeremoniells ist das Verneigen: Mit der Verneigung wird nicht nur Respekt vor dem Lehrer und dem Übungspartner ausgedrückt, sie dient vor allem der Sammlung und Konzentration. Sie sollte bewusst geschehen, denn sie zeigt an, dass man sich auf die bevorstehende Aufgabe konzentriert. Konzentration ist ein wesentliches Element im Taekwondo, sie ermöglicht komplexe Bewegungsabläufe und stellt sicher, dass der Partner nicht versehentlich verletzt wird. Mit dem Gruß bestätigt man, dass man die Alltagssorgen abstreift, sich auf die bevorstehende Übung konzentriert. Es signalisiert dem Partner, dass man ihn als Person respektiert und darauf achten wird, fair und ohne Gefahr mit ihm zu üben. "Edle verneigt sich, aber beugt sich nicht." (Konfuzius) Man verneigt sich in der Regel
Die Verneigung wird meist mit dem Kommando Charyot (Achtung!) vorbereitet. Die Füße sind nebeneinander im Moa-Sogi, Fäuste am gestreckten Arm leicht neben dem Körper, Gegenüber ansehen. In einer erneuerten Fassung der Geste, die vom WT abgesegnet wurde, werden die Händen auf die Hüfte gelegt und hängen nicht mehr seitlich am Körper. Es steht den Schulen aber frei zu wählen, welche Verbeugungstechnik sie von ihren Schülern erwarten. Mit dem Kommando Gyeong-nye (grüßen, verneigen) wird die Geste eingeleitet. Der Oberkörper beugt sich 45° vor, Arme mit den Fäusten werden leicht angewinkelt. Auch hier greift die neue Fassung, die Hände bleiben auf der Hüfte, während sich der Körper beugt. Eine Faust ist in diesem Fall nicht mehr angebracht. Einschränkungen
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